Die große Auszeit mit dem eigenen Wohnmobil- die Panamericana runterfahren, die weiten Landschaften des afrikanischen Kontinents bereisen, auf den Spuren der Urvölker in Ozeanien fahren- ferne Kontinente locken abenteuerlustige Wohnmobilisten. Wer träumt davon nicht.

Die Vertrautheit und das für die eigenen belange ausgestattete Wohnmobil kann kein Mietfahrzeug ersetzen. Aber dazu muss das Wohnmobil erst einmal in das Zielland vorwegreisen. Solche Distanzen können nur mit einer Verschiffung des Fahrzeuges bewältigt werden. Lohnt sich das? Sicherlich erscheinen die Kosten für die Verschiffung zunächst hoch, doch im Vergleich zu den Kosten für eine mehrwöchige Anmietung eines Wohnmobils vor Ort rechnet sich das.

Für die Verschiffung gibt es 2 unterschiedliche Varianten. Zum einen die RoRo- und die Container Verschiffung. Nachfolgend erklären wir den Unterschied.

Verschiffung Ausschnitt 2.jpg

RoRo-Verschiffung

Definition:

Rollon-Rolloff, das Fahrzeug wird in das und aus dem Frachtschiff gefahren. Zur Sicherung gegen Rollen und Verrutschen wird es an seinem Platz fest verzurrt.

 

Vorteil:

-Kostengünstiger da nur die effektiven Ausmaße des Standplatzes berechnet

  Werden.

-Diese Variante ist für jedes Fahrzeug geeignet da es keine Begrenzung der

  Maße des Fahrzeuges gibt.

 

Nachteil:

-Aufgrund der fehlenden Umfriedung kann es zu Schäden während der Fahrt

 kommen und das Fahrzeug ist nicht vor Einbruch geschützt.

-Nicht jedes Frachtschiff bietet diese Verschiffungsvariante an, daher geringere

 Auswahl an Verschiffungsrouten.

 

Beliebte RoRo-Routen werden ab Deutschland oder Belgien 2-4 x im Monat angeboten. Nach Nordamerika benötigen diese bis zur Ankunft ca. 2-3 Wochen, nach Südamerika 3-4 Wochen, nach Südafrika ca. 3 Wochen und nach Australien/ Neuseeland ca. 5-8 Wochen.

Container-Verschiffung

Definition:

Das Fahrzeug wird in einem Seecontainer verladen und gesichert. Der Container wird im Beisein des Kunden versiegelt. Der Seecontainer wird dann auf einem Frachtcontainer verschifft.

 

 

Standardcontainer Länge:

6,06 oder 12,20 m x Breite 2,44 m (Türöffnung 2,34 m) x Höhe 2,59 m (Türöffnung 2,28 m)

 

High Cube Container Länge:

6,06 oder 12,20 m x Breite 2,44 m (Türöffnung 2,34 m) x Höhe 2,90 m (Türöffnung 2,58 m)

 

Vorteile:

-Sicherer Transport im Container, daher keine Transportschäden oder Einbruch möglich.

-Größere Auswahl an Verschiffungsrouten.

-Verladung des Wohnmobils in den Container kann am eigenen Wohnort

 geschehen.

 

Nachteile:

-Aufgrund der vorgegebenen Türöffnungsmaße nicht für jedes Fahrzeug geeignet.

-Teurer, da die Frachtrate nicht auf die effektiven Ausmaße des Fahrzeuges,

  sondern auf die Ausmaße des Seecontainers berechnet wird.

Kosten der Verschiffung:

Die Berechnung der reinen Frachtrate ergibt sich auf Basis der Entfernung und des anzusetzenden Frachtvolumens (in m³= LxBxH). Hinzu kommen speditionsspezifische Kosten wie Hafen- oder Zollgebühren und Treibstoffzuschläge. Außerdem empfiehlt sich der Abschluss einer Transportversicherung gegen Schäden und Havarie.

Anbieter zur Einholung von Angeboten:

Angebote sollten frühzeitig bei möglichst vielen Anbietern mit den folgenden Angaben eingeholt werden:

-Maße des Fahrzeuges inkl. aller An- und Aufbauten in cm

-Gewünschtes Zielland und evtl. Ankunftshafen

-Gewünschtes Abholdatum am Zielort

-Gewünschtes Abgabedatum zur Rückführung am Zielort

-Fahrzeugwert für die Transportversicherung (Wert der Ausstattung nicht

  vergessen)

-Bevorzugte Verschiffungsart

-Bei Containerverschiffung Containersharing (mit einem anderen Fahrzeug)

  gewünscht?

 

Bei den folgenden Anbietern (alphabetische Reihenfolge) handelt es sich um Frachtvermittler, die das Fahrzeug auf der gewünschten Route/ Reederei einbuchen. Weitere sind im Internet vertreten.

-Caravan Shippers

-IVSS (International Vehicle Shipping Services)

-Overlander Shipping Hamburg

-SeaBridge for Motorhomes

 

Die Umbuchungs- bzw. Stornierungskosten variieren nach Anbieter und sollten gezielt angefragt werden.

Da man sein Wohnmobil nicht ständig verschifft und daher mit evtl. Abgabeprozeduren im Hafen nicht genau vertraut ist, lohnt es sich den Service der Vorortbetreuung beim Einschiffen zu nutzen, was aber nicht jeder Vermittler anbietet. Also nachfragen, wenn das gewünscht ist.

Sollte etwas am Ablauf unklar sein, nicht scheuen die Anbieter zu fragen. Das bringt Sicherheit und der große Urlaub in der Ferne kann entspannt starten.

 

Geht die Reise nicht ganz so weit: Hier geht’s zu unserem Blog „Mit dem Wohnmobil auf der Fähre“

Weitere Beiträge

Zahlungsmöglichkeiten