Nicht jeder Wohnwagen bzw. Wohnmobilbesitzer hat das neuste Modell seiner Lieblingsmarke. Diese sind meist inzwischen mit moderneren Elemente in der Haptik oder den Farben versehen. Die älteren Modelle kommen gerne noch in der altdeutschen Traditionsfarbe Dunkelbraun daher und die Polster und Vorhänge sind eher grob gehalten. Vielleicht wird es mal Zeit, sein Reisemobil wieder zum Schätzchen aufzuarbeiten. Für stimmige Konzepte sorgen wertige Materialen mit einem Gefühl für die Ästhetik. DIY-Videos und viele DIY-Blogs zeigen verschiedene Stilrichtungen für die Homemade- Fertigung mit Liebe zum Detail. 

Hier lassen sich leicht Veränderungen erzielen:

Fußböden:

In Reisemobilen fehlt der schützende Eingangsbereich, in dem sich Schmutz abläuft. Daher ist es wichtig einen pflegeleichten Boden zu verlegen, da gerne Schmutz bis tief in den Camper hereingetragen wird. Hier muss man sich entscheiden, ob man den Boden vollflächig oder nur an den sichtbaren Stellen erneuert. Letzteres spart natürlich Geld und Gewicht. Aber sind die Schnitte nicht gut ausgeführt, setzt sich in den Spalten gerne Dreck an.  
Das am häufigsten verwendete Material in Freizeitfahrzeugen ist Vinyl bzw. PVC.  Dies ist ein Kunststoffboden und damit sehr pflegeleicht und aufgrund seiner geringen Aufbauhöhe leicht. Der Untergrund sollte jedoch dellenfrei sein, da sich jede Unebenheit leicht durchzeichnet. Günstigere Qualitäten dünsten gerne bei warmen Temperaturen noch aus. Das Material gibt es als Rollenware oder aber als Planken. 
Plankenware hat sich im Freizeitfahrzeugbereich als kritisch herausgestellt, da es aufgrund der Temperaturschwankungen manchmal zur Fugenbildung neigt. 
Um bei der Rollenware keinen Fehlschnitt zu haben, sollte man möglichst vorab einen Musterausschnitt auf Papier machen und diesen auf die Rollenware übertragen. Dabei ist zu beachten, dass das Material vor dem Zuschnitt bei 15 – 20 ° mindestens 24 Stunden gelagert werden sollte und auch bei diesen Temperaturen verlegt werden sollte um nachträglich schrumpfen oder wachsen zu vermeiden. 
Verschiedene Oberflächenoptiken wie Holz, Fliesen, Stein oder modernem Beton bieten eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten für jeden Style. 

Einrichtung: 

Durch einen Anstrich, eine Sprühlackierung oder eine Folien Beklebung können die Möbelfronten und -Seiten schnell stark optisch verändert werden. 
Welche Farbe und Art eines Anstriches, ob glänzend, matt oder im Shabbystyle ist Geschmackssache. Um Oberflächen zu streichen oder zu lackieren, kann man diese fein anrauen, aber zumindest von Fett oder Schmutz reinigen. Vor dem Lackieren ist eine Grundierung auf Lösemittelbasis sinnvoll, damit der Lack nicht abblättert. Egal ob streichen oder lackieren, um ein streifenfreies Ergebnis zu erhalten am besten mit einer Rolle auftragen. 2 Arbeitsgänge sind von Vorteil um wenn gewünscht ein glattes Ergebnis zu erzielen. Dann vor dem 2. Arbeitsgang die Fläche mit feinem Schmirgelpapier nochmals kurz glätten. Anstriche können am Ende versiegelt werden, um sie widerstandsfähiger und abwischbar zu machen.
Eine Vielzahl an Möbelfolien ist inzwischen auf dem Markt. Auch hier bietet eine Vielzahl an verschiedenen Oberflächenoptiken wie Holz, Fliesen, Stein oder modernem Beton Gestaltungsmöglichkeiten für jeden Style. 
Gute Folien haben inzwischen Luftkanäle auf der Rückseite, wodurch eine Blasenbildung vermieden wird. Man kann diese einfach mit einem Spatel vollflächig verarbeiten. Ansonsten hilft die Sprühflasche mit Spülmittelwasser, um dies zu vermeiden. Um ein gutes Ergebnis auch für Ecken und Kanten zu erzielen, gibt es Tutorials und mit ein bisschen Übung geht es schnell von der Hand.
Als Hingucker kann man z.B. einzelne Türfronten/ Fronten durch eine komplett neue Haptik, wie z.B. Flechtmatten oder Glas hervorheben.

Polster:

Ob man gleich die komplette Polsterung ersetzt oder nur neue Bezüge näht oder nähen lässt, hängt von dem Zustand der Polsterung ab. 
Für eine neue Polsterung empfiehlt sich eine Schaumstoffplatte. Je dicker, umso weniger schnell sitzt man auf dem darunterliegenden Sperrholz. Der Härtegrad des Schaumstoffes lässt sich über den Rg-Wert definieren. Je höher der Wert, umso fester ist er. Wer es richtig bequem möchte, ergänzt die Schaumstoffplatte mit Polsterwatte (auch hier: je dicker, je bequemer) oder aber einer Gel-/ bzw. Memoschaumauflage. 
Stoffbezüge gibt es in den unterschiedlichsten Designs. Man sollte hier jedoch auf eine gute Qualität mit hohen Scheuertouren und Lichtechtheit achten. Ist der Stoff noch in Ordnung hat man auch die Möglichkeit diesen zu färben oder einfach ACHTUNG: zu streichen! Gerade bunte Polsterstoffe haben oftmals eine interessante Webstruktur, die in einer einheitlichen Farbe wieder wunderschön modern und interessant aussieht. Auch dazu gibt es einige DIY-Anleitungen im Internet.


Wände:

Hier gilt beim Streichen im Prinzip dasselbe wie für die Möbel. Prüfen Sie jedoch, aus welchem Material diese sind. Denn wenn sie auf Druck nachgeben, kann Farbe, vor allem Kreidefarbe leicht abblättern.
Gerade auf schmutzintensiven Flächen lohnt sich wie in einer Küche das Anbringen eines Spritzschutzes aus Fliesen, Vinyl oder Klebefolie. Hier kann man schöne Akzente setzen. Fliesen sind natürlich recht schwer, sehen aber am wertigsten aus. Vinyl gibt es inzwischen auch in vielen Fliesenstyles.

Dekoration:

Dekoration ist Geschmackssache. Wie vielfältig oder sparsam man sie einsetzt, bleibt jedem überlassen. Sie rundet das ganze Ergebnis meist ab und bringt Übergänge, Kontraste und Akzente über Vorhänge, Teppiche, Kissen und Plaids. Weitere Dekoelemente sind Lampen, Lichterketten, Wand Accessoires und Aufbewahrungsmöglichkeiten. Aber dabei immer bedenken, alles sollte gegen Verrutschen gesichert sein.


Hier ein paar Styles mit Dekorationsvorschlägen:




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Skandinavischer Style:

„Hygge“ im Wohnmobil - Moderne, Gemütlichkeit. Das bedeutet Holzböden, Fronten in moderner Motivoptik in der Farben Weiß mit Akzenten in Pastelltönen. Kontraste und Akzente werden über Kissen, Plaids und Teppiche weitergeführt. 






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Nordsee Style:

Hier herrschen meist Blau und Weiß als Farbton. Dazu ebenfalls viel in Holzoptik, wie 
z. B. der Boden oder die Schränke, aktuell gerne mit altem Paletten Holz. Die Natur in Form von Dünen- oder Sandfolien setzen Akzente. Meeresdekoration rundet das Konzept ab, auch hier gibt es inzwischen moderne Varianten. 



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Retro Style:

Wer Farben mag - hier darf man mal kräftig in den Farbtopf greifen wie mit z.B. Mint, Olivgrün und Rosa. Es herrschten eher runde, organische Formen, wie z.B. bei Vasen oder Lampen. Und die Möbelfronten waren bombiert. Aber auch Töne wie Orange und Gelb waren gerne vertreten.



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Kolonial Style:

Like Safari - Ein Interior aus vielen Creme- und Erdtönen. Hier bieten sich Fronten aus Jute oder Rattan Geflecht an. Dazu als Kontrast Messingdekorationen, wie in unserem Beispiel die Lampe und die Griffen.  Auch Lederartikel passen sich gut ein.

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Style Moderne Eleganz:

Zeichnet sich aktuell durch unterschiedliche Grautöne aus. Grafische Muster passen besonders gut dazu. Edel wird es durch zarte Kontraste in erdfarbenen Pastelltönen. Die Haptik reicht von Betonoberflächen über Glas und Metall. 


Wir hoffen ein paar Inspirationen gegeben zu haben – viel Spaß beim Umsetzen eures Styles.

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